Aktien lernen
Die vielversprechendste Geldanlage ist auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten der Aktienhandel. Sowohl einzelne Wertpapiere als auch Aktienfonds und vielfältig zusammengestellte Depots bieten beste Voraussetzungen für hohe Renditen. Doch wie finde ich die aussichtsreichsten Aktien und Anleihen, die mir eine nahezu risikolose Investition bei steilen Kapitalerträgen ermöglichen?
Grundlagen erfolgreicher Kapitalanlage an der Börse sind sowohl umfassender Überblick über den aktuellen Markt als auch weitreichende Kenntnisse über die Funktionsweise des Wertpapiermarktes. Gerade Anfänger und Einsteiger müssen sich vor den ersten Investitionen informieren und den Aktienhandel lernen. Mithilfe des Internets können sich aber auch Privatinvestoren ohne Vorkenntnisse schnell in die Materie einlesen und einfinden.
Warum ausgerechnet in Aktien anlegen?
Gold, Termingeld und Immobilien: Die Zahl an Anlagemöglichketen scheint heutzutage nahezu unbegrenzt. Gerade der Aktienhandel aber sticht aus der Masse hervor. Wer sich ausreichend mit den Finanzmärkten beschäftigt, dem winken durchaus profitable Gewinne und Renditen.
Kaum noch lukrative Anlagemöglichkeiten
Selten standen die internationalen Finanzmärkte so schlecht dar, wie es aktuell der Fall ist. Offensichtlich wird das für den Normalverbraucher besonders in den stetig sinkenden Zinsen auf Tagesgeld, Ersparnisse und mehr. Noch vor einigen Jahrzehnten offerierten Banken hierzulande jährliche Verzinsungen im zweistelligen Bereich – heute sind es für gewöhnlich unter 1,5 Prozent Rendite. Gleichzeitig liegt die jährliche Inflationsrate, also der Satz, um welchen sich die Preise durchschnittlich pro Jahr erhöhen, bei etwa 2 Prozent. Jeder Euro, der heute auf ein Sparkonto bei einem Prozentsatz von unter 2 Prozent angelegt wird ist also im nächsten Jahr real weniger wert. Da die Zinssätze unter der Inflationsrate liegen kann sich der Anleger jedes Jahr weniger für sein Geld kaufen. Die Ersparnisse verlieren an Wert.
Nicht nur die Zinsen und Renditen von Tagesgeld- und Sparkonten sind unattraktiv geworden. Sichere Finanzprodukte bieten am Ende langfristig keinen finanziellen Vorteil und werden deshalb mehr und mehr gemieden.
Aktienhandel als Alternative
Wer Aktienhändler werden will, der hat den ersten Schritt zu einer cleveren Geldanlage bereits getan. Denn die Einsicht, dass aktuelle Finanzprodukte am Ende ein dickes Minusgeschäft sind, zeugt von einem objektiven und selbstsicheren Überblick über die Wirtschaftslage. Auf das bestehende Grundinteresse ist aufzubauen. Den Handel mit Aktien lernen ist der beste Weg zu einem selbstbestimmteren Umgang mit seinen Finanzen und hebt das Bewusstsein der Eigenverantwortung über Altersvorsorge, Eigenheim und alle größeren Investitionen, die Ersparnissen bedürfen.
Ob die internationale Wirtschaft blüht oder es starke konjunkturelle Schwankungen gibt: jedes Wertpapier reagiert auf diese äußeren Einflüsse anders. Die Börsenkurse von Unternehmen aus der Nahrungsmittel-Branche beispielsweise werden von schlechten wirtschaftlichen Ausblicken meist nur wenig beeinflusst. Nahrungsmittel werden immer benötigt und von den Verbrauchern entsprechend auch gekauft. Steht es schlecht um die internationale Wirtschaft, dann verzichten Konsumenten eher auf die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs als auf das tägliche Brot zum Frühstück. Die Verkaufszahlen für Lebensmittel verändern sich also auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten nur minimal, sodass auch die Börsenkurse relativ stabil bleiben.
Welches Risiko birgt der Aktienhandel?
Der Umgang mit Wertpapieren ist natürlich nicht komplett risikolos. Die Gefahr von größeren Verlusten lässt sich beispielsweise durch ein ausgewogenes Depot mit einem durchdachten Misch von soliden Werten und risikobehafteten, aber aussichtsreichen und lukrativen Anlageoptionen vermindern. Viele Banken bieten ihren Kundinnen und Kunden über Aktienfonds die Möglichkeit, in professionell zusammengestellte Depots zu investieren und das eigene Risiko dadurch ebenfalls zu minimieren. Diese Fonds weisen nicht selten Renditeraten im zweistelligen Bereich auf. Interessenten sollten sich hier die Performance der letzten Jahre ansehen, um sich einen konkreten Überblick zu verschaffen.
Die Chancen und Risiken bestimmter Anlagemöglichkeiten in Wertpapiere können von Aktienhändlern für gewöhnlich sehr realitätsnah eingeschätzt werden. Beim Aktien lernen müssen Einsteiger deshalb immer konzentriert sein und sich eine Position erarbeiten in der sie bereits ihre erste echte Anlage objektiv aufgrund verschiedener Informationen und Details bewerten können. Genügend Auskünfte im Vorhinein nehmen dem individuellen Aktienhandel stückweise die Wagnis.
Was sollten Einsteiger beim Aktienhandel bedenken?
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – dieses Prinzip gilt natürlich auch beim Aktienhandel. Einsteiger und Neulinge wollen oft schon direkt ins aktive Geschäft einsteigen und legen Geld an ohne sich vorher ausreichend über die Prinzipien des Wertpapiergeschäfts und das Unternehmen in welches investiert wird, zu informieren. Von einem solchen Verfahren und von der Methode „Learning by Doing“ ist im Börsengeschäft dringend abzuraten.
Budget für Aktienhandel festlegen
Um mit dem Handel mit Aktien zu beginnen sollten sich Interessierte ein wenig Geld beiseite legen, mit dem die ersten Investitionen getroffen werden. Keinesfalls sollten an der Börse langjährige Ersparnisse, Altersvorsorge und sonstige Vermögenswerte eingesetzt werden. Ratsam ist es, vor der ersten Aktientransaktion monatlich ein paar Euro für die Investition in Wertpapiere zur Seite zu legen und diese dann einzusetzen, wenn sich der Privatinvestor auf seinem Gebiet sicher fühlt.
Das optimale Budget für den Einstieg im Aktienhandel liegt bei mindestens 1.000 Euro. Je nach Konditionen der depotführenden Bank in Bezug auf Gebühren und Handelskosten ist der Einstieg möglicherweise auch mit einem niedrigeren Kapital um die 500 Euro vielversprechend. Gerade, wenn der Zuschlag auf einen Trade bei beispielsweise 25 Euro liegt ist es finanzwirtschaftlich unklug, mit lediglich 250 Euro zu investieren. Dann würden für An- und Verkauf der Aktien jeweils 25 Euro fällig werden, was im Beispiel 20 Prozent des Gesamtkapitals beträgt. Die Aktie müsste also ihren Wert bereits um 20 Prozent vermehren, damit der Anleger überhaupt die Gewinnzone erreichen kann. Jährliche Kontoführungsgebühren sind dabei noch nicht eingerechnet.
Emotionen ausblenden
Die Investition in Wertpapiere ist für gewöhnlich eine langfristige Geldanlage. Im Laufe der Zeit stellen sich bei nahezu allen Aktien immer wieder kleinere und größere Kursschwankungen in beide Richtungen ein. Anleger dürfen sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Diese Zyklen sind Ausdruck der Konjunktur. Nur mit sichtbaren Schwankungen bezeichnen Experten ein Wertpapier als wirklich gesund und empfehlen es bei profitablen Aussichten zum Kauf.
Emotionen haben beim Aktienhandel nichts verloren. Meistens behindern sie den Anleger dabei, die eigene Strategie durchzusetzen. Bei einem kleineren Verlust wird dann schnell die Handelstaktik über den Haufen geworfen und durch einen spontanen Versuch, schnell das verlorene Geld wieder reinzuholen, ersetzt. Langfristig können sich so hohe Einbußen einstellen.
Pennystocks und riskante Anlagen
Bestimmte Werte und Handelsarten sind aufgrund bestimmter Eigenschaften riskanter als andere. Zu den Aktien, die vor allem Neulinge meiden sollten, gehören unter anderem sogenannte Pennystocks. Für gewöhnlich werden alle Werte, bei denen eine Aktie für einen Preis unter einem US-Dollar zu haben ist, als Pennystocks bezeichnet. In der großen Fülle dieser Abstufung gibt es selbstverständlich immer Werte, die allein aufgrund ihres jeweiligen Wertes von unter einem US-Dollar nicht als riskante Geldanlage eingestuft werden sollten. Wie genau bedrohliche Kapitalwerte im Pennystock-Bereich zu erkennen sind lernen Einsteiger schnell auf ihrem Weg, ein echter Aktienhändler zu werden.
Attraktiv sind bei Pennystocks besonders die zu erwartenden Gewinne, sollte sich die Aktie positiv entwickeln. Diese lassen so manchen Aktienhändler das erhöhte Risiko vergessen und blindlinks investieren. Bei den meisten Pennystocks handelt es sich um Unternehmen, die generell sehr schlecht bewertet werden. Das kann verschiedene Gründe wie beispielsweise drohende Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz haben. Bevor die Aktie zum Pennystock wurde sind Investoren also davon ausgegangen, dass sich die Firma nicht mehr lange auf dem Markt halten wird. Sie wurden praktisch zum Scheitern verurteilt. Andere Pennystocks gehören zu vergleichsweise kleinen Unternehmen, die mit einem relativ niedrigen Kapital ausgestattet sind, allerdings ein großes Potenzial besitzen. Vor der Anlage in einen Pennystock ist eine ausgiebige Information über das Unternehmen, die jeweilige Branche und den Markt absolut unerlässlich.
Informationen aus privater Hand (Foren)
Erste Anlaufstelle für deutschsprachige Börsianer im privaten Bereich ist das Forum von Wallstreet-Online.de. Dort tauschen sich Profis, Neulinge und Interessierte über beinahe jeden Wert aus, der in Deutschland gehandelt werden kann. Für börsenorientierte Informationen zu Unternehmen und den neusten News und Verlautbarungen der Firmen ist Wallstreet-Online.de ein sehr gelungener Anlaufpunkt und Einsteigern dringend ans Herz zu legen.
Die Leserzahlen von Wallstreet-Online sind sehr hoch. Dem sind sich auch die involvierten Nutzerinnen und Nutzer bewusst, sodass es hin und wieder besonders bei Pennystocks zum sogenannten „Bashing“ kommt. Hat ein Privatanleger in ein Wertpapier mit kurzfristig starken Preisschwankungen investiert, dann könnte er die Diskussion im Forum zu seinen Gunsten lenken wollen und mit übertriebenen und unsachlichen Prognosen und Einschätzungen Leserinnen und Leser zum Kauf oder Verkauf drängen wollen. Dieses Prinzip ist im Forum zwar verboten, wird aber dennoch regelmäßig genutzt. Auch unterschwellige kleine Hinweise und schlechte Bewertungen zum eigenen Nutzen sind keine Seltenheit. Einsteiger dürfen sich deshalb niemals auf die Meinungen und Prognosen verlassen, die in solchen und ähnlichen Foren kundgetan werden. Dies gilt besonders für Wertpapiere mit geringem Gesamtkapital am Markt. Dort kann ein Privatinvestor mit Kauf und Verkauf von Anteilen sichtbare Kursveränderungen bewirken.
Die optimale Vorbereitung auf den Aktienhandel
So kompliziert der Themenbereich des Aktienhandels auf den ersten Blick erscheint, so viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, sich der Materie angemessen und individuell passend zu nähern. Falsch ist es in jedem Fall, frühzeitig aufzugeben. Denn wer sich ein wenig einliest, der wird die Systeme an der Börse schnell verstehen und sieht erste eigene Möglichkeiten zur effizienten Geldanlage.
Individuelle Handelsstrategie entwerfen
Unvorbereitet in den Handel zu gehen ist der wohl größte Fehler, den Aktienhändler begehen können. Nachdem über verschiedene Kanäle Informationen zusammengesammelt wurden sollten sich Interessenten eine erste eigene Taktik für ihr Handeln am Aktienmarkt überlegen. Diese kann auf ein konkretes Wertpapier bezogen sein und festhalten, zu welchem Preis der Einstieg am günstigsten ist, ab welchem Verlust die Papiere wieder zu verkaufen sind (Konjunkturschwankungen beachten!). Für den Fall eines Gewinns sollten sich Privatanleger gleich mehrere Gedanken machen. Im Fokus steht hier die Frage, ob nur ein Teil der Aktien verkauft und der Gewinn davon mitgenommen, oder gleich alle Papiere abgestoßen werden sollen.
Vor dem Aktien kaufen: Kostenlose Demo-Konten nutzen
Viele Banken bieten mittlerweile Testaccounts an, in welchen unter realen Bedingungen das eigene Verhalten am Aktienmarkt erprobt werden kann. Kurse, Bedienung und Navigation im Programm stehen den echten Verhältnissen für gewöhnlich in nichts nach. Gehandelt wird allerdings nur mit einem bestimmten Betrag an Spielgeld, der für Investitionen genutzt werden kann. Wer Aktienhändler werden will sollte sich bereits in der Lernphase ein kostenloses Demo-Konto erstellen und sich dort immer wieder am realen Handel versuchen. Zu beachten ist lediglich, dass es sich bei Wertpapiergeschäften um langfristige Geldanlagen handelt. Innerhalb eines Monats sind also keine größeren Gewinne oder Verluste zu erwarten. Vielmehr dient das Testkonto zum Kennenlernen des Aktiensystems und den damit verbundenen Möglichkeiten.
Den Umgang mit Aktien lernen ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Mit der nötigen Motivation und einem Interesse an Finanzmärkten und Wirtschaft gelingt es Einsteigern in kurzer Zeit, grundlegende Kenntnisse aufzubauen und wenig später ihr Geld gewinnbringend und lukrativ zu investieren. Eine Chance, die sich niemand entgehen lassen sollte!